Ligatur

Ligaturen sind Zeichen, die zusammengefasst werden. Im Bleisatz wurden sie auf einen Kegel gesetzt. Typische Vertreter von Ligaturen sind ff, ft, fl, ffi, tt und tz. Bei den Ligaturen berühren sich die einzelnen Buchstaben, um einen geschlosseneren Eindruck zu vermitteln. Eine sehr alte Ligatur, die wir als solche gar nicht mehr wahrnehmen ist das Eszett „ß“. Früher wurde tatsächlich „sz“ geschrieben. Bei den damals üblichen Schriften sah das Zeichen unserem ß schon sehr ähnlich.

Trenne nie das s vom t, denn das tut den beiden weh!

Dieser Setzerspruch stammt aus der Zeit des Bleisatzes. Da diese Buchstabenkombination in unserer Sprache häufig vorkommt, gab es dafür eine Ligatur im Setzerkasten. Wenn der Autor nun das s vom t trennte, hatte der Setzer mehr Arbeit . . . das ist der wahre Grund dieser Regel. ;-)

Ligaturen in Satzprogrammen

Es hängt von der Schrift-Datei ab, ob Ligaturen verwendet werden können. Nur wenn der Zeichensatz auch Ligaturen enthält kann z. B. InDesign sie auch verwenden. Das ist einer der Nachteile mancher preiswerten Schriften, die nur wenige Cent kosten oder gar kostenlos abgegeben werden. Dort sind Ligaturen nicht vorgesehen.

In Überschriften nicht immer erwünscht

Ligaturen machen bei Überschriften manchmal einen merkwürdigen oder auch optisch unschönen Eindruck. Wenn z. B. bei der Kombination "fi" der I-Punkt fehlt, weil er in der Ligatur nicht vorgesehen ist. In solchen Fällen kann man die Ligatur auflösen und durch zwei Buchstaben ersetzen . . . wenn der Setzer weiß, wie man die Ligaturfunktion im Satzprogramm ausschaltet. :-)

Was ist bei Schifffahrt?

Mit den neuen Schreibregeln hat die deutsche Rechtschreibung dreifachbuchstaben zugelassen. Bei dem Wort Schifffahrt gehören die ersten beiden fs zu "Schiff", das dritte zu "Fahrt", deshalb darf die Ligatur nur die ersten beiden fs erfassen, das dritte muss allein stehen. Aus dem gleichen Grund darf bei dem Wort "Auffahrt" keine Ligatur stehen, denn dabei handelt es sich um zwei Begriffe.

Serifen

Serifen nennt man die kleinen Verlängerungen am Anfang und Ende der Striche, aus denen die Buchstaben bestehen. Die Serifen waren eine der am häufigsten geänderten Details einer Schrift in der Geschichte.
Zunächst hat man mit kleinen Serifen gearbeitet, die nicht all zu dünn waren, denn es bestand die Gefahr, dass sie beim noch recht primitiven Druck verloren gingen. Bei der klassizistischen Antiqua hat man sehr dünne Serifen verwendet, denn die Drucktechnik eröffnete neue Möglichkeiten.
Anfang des 19. Jahrhunderts ging man neue Wege und verstärkte die Serifen so weit, dass sie die Strichstärke der Buchstaben erreichten. Da in diese Zeit die Eroberung des nordamerikanischen Westens fiel, und man diese Schrift dort häufig verwendete, nennt man sie manchmal auch Westernschrift. Nun hatte man normale, sehr dünne und sehr dicke Serifen für die Schriften verwendet. Was blieb da noch für die Weiterentwicklung? Man ließ sie einfach weg! Einige Leute fanden die Idee grotesk . . . deshalb trägt diese Schriftart oft diese Nebenbezeichnung.

Funktion der Serifen?

Fachleute haben bis vor einiger Zeit behauptet, dass die Serifen dafür verantwortlich sind, dass sich Schriften mit Serifen besser lesen lassen, weil das Auge an ihnen auf der Grundlinie entlang geführt werden. Neuere Untersuchungen haben das allerdings nicht bestätigt. Die Lesbarkeit scheint eher mit Gewohnheit zu tun zu haben denn mit der Buchstabenform.