Serifen
Serifen nennt man die kleinen Verlängerungen am Anfang und Ende der Striche, aus denen die Buchstaben bestehen. Die Serifen waren eine der am häufigsten geänderten Details einer Schrift in der Geschichte.
Zunächst hat man mit kleinen Serifen gearbeitet, die nicht all zu dünn waren, denn es bestand die Gefahr, dass sie beim noch recht primitiven Druck verloren gingen. Bei der klassizistischen Antiqua hat man sehr dünne Serifen verwendet, denn die Drucktechnik eröffnete neue Möglichkeiten.
Anfang des 19. Jahrhunderts ging man neue Wege und verstärkte die Serifen so weit, dass sie die Strichstärke der Buchstaben erreichten. Da in diese Zeit die Eroberung des nordamerikanischen Westens fiel, und man diese Schrift dort häufig verwendete, nennt man sie manchmal auch Westernschrift. Nun hatte man normale, sehr dünne und sehr dicke Serifen für die Schriften verwendet. Was blieb da noch für die Weiterentwicklung? Man ließ sie einfach weg! Einige Leute fanden die Idee grotesk . . . deshalb trägt diese Schriftart oft diese Nebenbezeichnung.
Funktion der Serifen?
Fachleute haben bis vor einiger Zeit behauptet, dass die Serifen dafür verantwortlich sind, dass sich Schriften mit Serifen besser lesen lassen, weil das Auge an ihnen auf der Grundlinie entlang geführt werden. Neuere Untersuchungen haben das allerdings nicht bestätigt. Die Lesbarkeit scheint eher mit Gewohnheit zu tun zu haben denn mit der Buchstabenform.